Krankheiten

Krankheitsbilder im Kindesalter:

Damit Sie sich auch außerhalb der Sprechstundenzeiten jederzeit über Krankheiten des Kindesalters informieren können empfehle ich Ihnen folgende Seite des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte:

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Elterntraining bei ADHS

Neben der medikamentösen Behandlung ist ein Elterntraining die wirksamste Behandlungsmaßnahme bei Kindern mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). In den Behandlungsleitlinien der medizinischen Fachgesellschaften ist das Elterntraining inzwischen als fester Bestandteil enthalten.
Das Elterntraining soll diese Ziele erreichen:

  • Verbesserung der Familienatmosphäre
  • Verbesserung des Verhaltens und
  • Verbesserung des schulischen Lernens.

Das ADHS-Elterntraining wird in unserer Praxis seit 2006 durchgeführt.

Falls Sie Interesse an diesem Elterntraining haben, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir informieren Sie gerne zu den Voraussetzungen, Terminen und was es sonst noch wissenswertes dazu gibt!

Was ist EHEC?
EHEC (entero-hämorrhagische Escherichia coli) sind Darmbakterien, die Durchfallerkrankungen mit zum Teil lebensbedrohlichen Verläufen verursachen.
Die Bakterien kommen im Verdauungstrakt von Wiederkäuern vor, z.B. bei Rindern, Schafen und Ziegen.
Diese Tiere erkranken dabei nicht. Sie scheiden aber die Bakterien mit dem Kot aus.
Da EHEC relativ unempfindlich sind, können sie im Boden und im Wasser wochenlang überleben.

Wie werden EHEC-Bakterien übertragen?

  • Über Lebensmittel: die Erreger können beim Melken oder Schlachten in die Milch bzw. auf das Fleisch gelangen. Über verunreinigtes Wasser und durch Düngen (Gülle, Mist) können auch pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse belastet sein.
  • Von Mensch zu Mensch: mit EHEC infizierte Menschen scheiden den Keim aus und können so Infektionen auf andere übertragen (Schmierinfektion).
  • Durch direkten Tierkontakt: z.B. auf Bauernhöfen oder in Streichelzoos.

Wie kann ich mich vor einer EHEC-Ansteckung schützen?
Sorgfältige Hygienemaßnahmen senken das Ansteckungsrisiko!

Händehygiene:
Regelmäßiges und gründliches Händewaschen, auch der Fingerzwischenräume. Verwenden Sie dafür Seife für 30 Sekunden, trocken Sie anschließend sorgfältig die Hände ab.

  • vor der Zubereitung von Speisen,
  • vor dem Essen,
  • nach dem Toilettengang,
  • nach Kontakt mit Tieren.

Lebensmittelhygiene:

  • Roh verzehrtes Gemüse und Obst gründlich waschen oder schälen.
  • Fleisch und Hackfleisch von Wiederkäuern ausreichend erhitzen (70°C für mind. 10 Minuten).
  • Rohes Fleisch getrennt von anderen Lebensmitteln lagern und zubereiten, auch verschiedene Bretter und Messer benutzen.
  • Auf Rohmilch-Produkte verzichten oder kühl lagern und vor dem Verzehr abkochen.
  • Flächen und Gegenstände nach Kontakt mit Lebensmitteln gründlich reinigen und abtrocknen.
  • Handtücher nach der Zubereitung von Obst oder Gemüse und rohem Fleisch möglichst auswechseln und bei mindestens 60°C waschen.

Schützen Sie Ihr Kind und sich selber gegen FSME!

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten. Der Erreger der FSME, das FSME-Virus, wird von Zecken auf den Menschen übertragen.

In Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 200-300 Personen an FSME. Über 90 Prozent aller Infektionen finden dabei während der Freizeit statt.
Das FSME-Virus tritt in bestimmten Regionen auf, in so genannten Endemiegebieten. In Deutschland sind das vor allem Bayern und Baden-Württemberg, aber auch aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen und Sachsen werden FSME-Fälle gemeldet. Auch der Rems-Murr-Kreis zählt als Risikogebiet!

Wie verläuft eine FSME-Erkrankung?
Eine FSME ist im typischen Fall durch einen zweiphasigen Krankheitsverlauf gekennzeichnet: Sie beginnt zunächst mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ähnlich einer Sommergrippe.
Bei einem Teil der Infizierten befällt das Virus jedoch das zentrale Nervensystem. Die mildeste Form ist in diesem Fall eine Hirnhautentzündung (Meningitis). Sie geht mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit einher. Eine schwerere Form der FSME ist die Gehirnentzündung. Hier sind nicht nur die Hirnhäute, sondern das ganze Gehirn von der Erkrankung betroffen. Es kann neben den Symptomen einer Hirnhautentzündung unter anderem zu Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen, zu psychischen Veränderungen oder Lähmungserscheinungen kommen.

Insgesamt behalten 10 bis 20 Prozent der Patienten mit schwereren klinischen Verlaufsformen der FSME langanhaltende oder bleibende Restschäden: Lähmungen, Gefühlsstörungen oder psychische Veränderungen wie Antriebsschwäche oder Depressionen. Bei ca. 3 % aller Erkrankten verbleibt eine Rollstuhlpflichtigkeit.

Eine ursächliche Therapie gegen FSME gibt es nicht! Ist sie einmal ausgebrochen, kann man nur versuchen, die Symptome zu lindern. Es ist daher besonders wichtig, Infektionen von vorneherein zu verhindern.

Wie schütze ich mich vor FSME?
Zum einen sollte man versuchen, Zeckenstiche zu vermeiden. Die richtige Kleidung und das Verwenden von Repellents kann das Risiko von Zeckenstichen vermindern. Zeckenstiche lassen sich aber nicht völlig verhindern.

Die FSME-Impfung
Allen Personen, die in Endemiegebieten wohnen oder dort Urlaub machen, wird von den Gesundheitsbehörden eine Impfung gegen die FSME empfohlen.
Die FSME-Impfstoffe sind heutzutage sehr gut verträglich. Nach vollständig durchgeführter FSME-Impfung besteht ein Impfschutz, der mindestens 3 bis 5 Jahre anhält. Spätestens nach dieser Zeit ist allerdings eine Auffrischungsimpfung notwendig.

Schützen Sie Ihr Kind vor Gebärmutterhalskrebs!

Was ist eigentlich Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)?
Gebärmutterhalskrebs, in der Fachsprache Zervixkarzinom genannt, ist die bösartige Entartung von Schleimhautzellen des Gebärmutterhalses. Diese Krebsform ist nach Brustkrebs die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Mädchen und Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren: Bei jeder vierten an Krebs erkrankten Frau im Alter von 25-35 Jahren liegt ein Gebärmutterhalskrebs vor, jedes Jahr erkranken 7.500 Frauen in Deutschland an Gebärmutterhalskrebs.

Wie kommt es zum Gebärmutterhalskrebs?
Die Hauptursache von Gebärmutterhalskrebs ist die Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV). Diese Viren werden während des Geschlechtsverkehrs übertragen. Sie sitzen über mehrere Jahre in der Schleimhaut des Gebärmutterhalses und führen über Schleimhautveränderungen zu Krebs. Virusbestandteile von humanen Papillomaviren sind in 99,8 % aller Krebszellen vorhanden!

Warum kann eine Impfung vor Gebärmutterhalskrebs schützen?
Der Impfstoff verhindert eine Infektion durch die humanen Papillomaviren. Somit können die Papillomaviren sich nicht in der Gebärmutterhalsschleimhaut festsetzen und Krebsveränderungen verursachen. Durch die Impfung kann die Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs wahrscheinlich um über 70 % gesenkt werden!

Warum hilft die Impfung auch gegen Feigwarzen (Kondylome)?
Einige humane Papillomavirus-Stämme verursachen weniger häufig Gebärmutterhalskrebs, sind dafür aber für über 90 % aller Feigwarzen im Genitalbereich verantwortlich. Schützt der Impfstoff auch gegen diese besonderen Papillomavirus-Stämme, kann Ihr Kind vor dieser entstellenden Krankheit geschützt werden!

Wie sicher ist die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs?
Die bisherigen Untersuchungen an über 21.000 Mädchen und jungen Frauen haben eine sehr gute Verträglichkeit des Impfstoffes gezeigt. Der Schutz vor einer langdauernden Infektion mit den Hochrisiko-Typen HPV 16 und 18 lag in den bisherigen Untersuchungen zwischen 90 und 100 %!

Wann ist der beste Impfzeitpunkt für mein Kind?
Da das humane Papillomavirus hauptsächlich über die Schleimhaut im Genitaltrakt übertragen wird, profitieren besonders junge Mädchen von der Impfung, die noch keine sexuellen Kontakte hatten.
Auch haben die bisherigen Untersuchungen gezeigt, dass der Schutz umso höher ausfiel, je jünger die Frauen oder Mädchen zum Zeitpunkt der Impfung waren. In Deutschland wird die Impfung von der Ständigen Impfkommission zwischen dem 12. und 17. Geburtstag empfohlen.
In jedem Fall sollte die Impfung vor Beginn der sexuellen Aktivität erfolgen.
Aber auch später kann die Impfung durchaus sinnvoll sein. Hier sollte allerdings eine weiterführende ärztliche Beratung stattfinden!

Wie oft muss die Impfung verabreicht werden?
Die Impfung muss 3 Mal über einen Zeitraum von 6 Monaten verabreicht werden. Eine Auffrischung muss wahrscheinlich nach 10 Jahren erfolgen.

Übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten?
Ja – alle Krankenkassen übernehmen die Impfkosten.

Nie wieder Durchfall?
Die Schluckimpfung gegen Rotaviren hilft dabei!

Was ist so schlimm an Rotaviren?
Infektionen mit Rotaviren sind der Hauptgrund für schwere Fälle von Magen-Darm-Grippe, die bei Säuglingen und Kleinkindern zu Krankenhausaufenthalten führen.

Die Magen-Darm-Grippe durch Rotaviren tritt vermehrt in den Wintermonaten auf und ist am häufigsten bei Kindern zwischen sechs und 24 Monaten.

Die Gefahr bei einer Magen-Darm-Grippe liegt im raschen Flüssigkeitsverlust insbesondere bei kleineren Kindern: Die Viren schädigen die Darmschleimhaut, die dann nicht mehr genügend Flüssigkeit und Nährstoffe aufnehmen kann.

Schützt die Rotavirus-Impfung mein Kind vor einer schweren Magen-Darm-Grippe?
Durch die Rotavirus-Impfung lassen sich insgesamt 87 Prozent aller Rotavirus-Infektionen und sogar 96 Prozent der schweren Fälle von Magen-Darm-Grippe durch Rotaviren verhindern.

Was muss ich noch über die Rotavirus-Impfung wissen?
Es handelt es sich um eine Schluckimpfung.
Die Rotavirus-Schluckimpfung bietet einen Schutz, der mindestens zwei bis drei Jahre anhält.

Wie sicher ist die Rotavirus-Schluckimpfung?
Seit über sechs Jahren sind Impfstoffe gegen Rotaviren nun in Europa verfügbar.
Umfangreichen Studiendaten belegen, dass sich Nebenwirkungen der Impfung (Fieber, Durchfall, Erbrechen) nicht häufiger als bei der Verabreichung von Placebos finden.

Übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten?
Ja und Nein – inzwischen übernehmen fast alle gesetzlichen Krankenversicherungen die Kosten für die Impfung gegen Rotaviren auf Anfrage.

Übernimmt die private Krankenversicherung die Kosten?
Ja – die Rotavirus-Impfung zählt zur aktiven Gesundheitsvorsorge und wird von den privaten Krankenkassen mehrheitlich übernommen!

Ist die Rotavirus-Impfung auch für mein Kind zu empfehlen?
Ja – in jedem Fall! Auch bei einem gesunden Kind kann eine Magen-Darm-Grippe durch Rotaviren zu einer schweren Erkrankung mit mehrtägiger Dauer und Krankenhausaufenthalt führen.

Ich empfehle Ihnen, Ihr Kind mit dieser gut verträglichen Impfung gegen Rotaviren zu schützen!